Sonne, Gewitter, Schweiss, Freude und Tränen - Emotionen - dies war der Schweizer Radmarathon 2009.


Radmarathon-Vorschau auf Telebaern


Radmarathon-Bericht auf Telebaern

Der Schweizer Radmarathon 2009 war auf seiner längsten Strecke über 720 Km in diesem Jahr nicht nur als RAAM-Qualifikation und UMCA Weltcupevent, sondern auch als Ultracycling-Europameisterschaft ausgeschrieben.

3 Frauen und 56 Männer ergriffen die Gelegenheit um den Titel zu fahren, weitere 21 Randonneure (Radwanderer) trauten sich auf die grosse Strecke.
Die lange Strecke, 720 Km, 5600 Höhenmeter, 11 Pässe, 3 davon mit Steigungen zwischen 15 und 20%, der längste Anstieg über 30 Km, dazwischen eine rund 160 Km lange Rollerstrecke fordert den Teilnehmerinnen und Teilnehmern alles ab. Nur ein kompletter Fahrer mit ausgezeichneten Fähigkeiten am Berg und in der Ebene kann die endlose Strecke meistern. Als weitere Schwierigkeit kommt die Navigation dazu. Das Roadbook der 720 Km Strecke weist nicht weniger als 235 Stadt- und Ortsdurchfahrten, sowie 170 Richtungswechsel aus. Nur wer in der Lage ist das Roadbook zu lesen, der Beschilderung zu folgen oder sein GPS im Griff hat, wird ohne Navigationsprobleme das Ziel erreichen.

Die Schnellsten scheinen alle diese Voraussetzungen zu erfüllen.
Bei den Damen meisterte Anita Serafini aus Kindhausen (ZH) die Konkurrenz und verbesserte dabei den Streckenrekord aus dem Jahr 2006 um nicht weniger als 3 Stunden. Auch Caroline van den Bulk (die Weltcupsiegerin 2008 ist eigens für den Radmarathon aus Kanada angereist) blieb im Ziel noch unter der alten Bestzeit.
Bei den Herren bewies der Vorjahressieger Thomas Strebel aus Birrhard (AG) dass er mit jedem Gelände und Wetter zurechtkommt und verbesserte den Streckenrekord auf unter 22 1/2 Stunden. Mit rund einer Stunde Rückstand erreichten die Radmarathon-Rookies Christian Beeler aus Steinen (SZ) und Bernd Paul aus Deutschland die weiteren Plätze, noch vor den RAAM-Veteranen Michael Nehls (D) und Fabio Biasiolo (I).

Sowohl Anita Serafini, Caroline van den Bulk und Thomas Strebel haben bei der Passage bei 606 Kilometern die bestehenden Elite-Rekorde welche mit Windschattenfahren zustande kamen, unterboten. Cristian Beeler und Bernd Paul blieben mit ihrer Zeit unter dem Streckenrekord der noch nicht RAAM-Qualifizierten.

19 von 59 gestarteten RAAM-Qualifikanten erreichten schliesslich an der schnellsten bis jetzt ausgetragenen RAAM-Qualifikation die geforderte Limite, 8 weitere haben die Qualifikation bereits früher erreicht oder sind (RAAM-Finisher) auf Lebenszeit qualifiziert.

Nicht zu vergessen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der übrigen Strecken: 90 auf 600 Km, 80 auf 300 und 60 auf 110 Km genossen den Ritt durch das erste Juliwochenende. Nicht alle sind im Ziel eingetroffen - unser Respekt gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern - "dabei sein ist alles".

Einlaufliste

Distanz Kategorie Am Start Im Ziel Quote  
720 Km RAAM Damen 3 3 100% Details
720 Km RAAM Herren 56 34 60%
720 Km Randonneure 21 14 66%
  Total 80 51 64%  
600 Km Elite 4 3 75% Details
600 Km Damen 4 4 100%
600 Km Herren 80 71 89%
  Total 88 78 88%  
300 Km Damen 8 8 100% Details
300 Km Herren 72 65 90%
  Total 80 73 91%
110 Km Damen 12 10 83%
110 Km Herren 46 46 100%
  Total 58 56 97%
Alle Total 306 258 84%